So gut wie ausgebucht

BÖCKER-Wohnimmobilien GmbH - Dagmar Böcker-Schüttken - Cube Kolumne - So gut wie ausgebucht

Ob Immobilien oder Restaurants: In Oberkassel gibt es lange Wartelisten

Das linkrheinische Oberkassel ist das, was man gerne eine „Premiumlage“ nennt: städtisch und doch ruhig, gesegnet mit einer verhältnismäßig großen Anzahl von Gründerzeitbauten und der direkten Nähe zum Rhein, seit jeher eines der wichtigsten Qualitätsmerkmale gehobener Wohnquartiere in Düsseldorf. Den Pulsschlag des Stadtteils bestimmt die herrschaftliche Luegallee mit ihren vielen schönen Jugendstilfassaden. Das Shoppingangebot ist vielfältig, und reicht von kleinen Modeboutiquen, Galerien und Bioläden bis hin zu Geschäften für Wohnaccessoires.

Auch gastronomisch hat Oberkassel eine Menge zu bieten und ist vor allem eins: oft ausgebucht. Reservierungen empfohlen – und zwar ganz gleich, ob eine kleine Cafébar, eine Weinstube, ein zünftiger Italiener oder ein Gourmetrestaurant Ziel des Ausflugs ist. Auch wenn die Luegallee sehr befahren ist, mögen die Menschen das Lebensgefühl und die vielen Möglichkeiten, um mit anderen ins Gespräch zu kommen. In den Seitenstraßen wohnt es sich erstaunlich ruhig, obwohl Ruhe in Oberkassel kein Wert an sich ist, denn die vielen kleinen Spielplätze, Kindergärten und Schulen deuten darauf hin, dass Familien unter den rund 18.800 Bewohnern des Stadtteils keine kleine Gruppe darstellen. Die selbst für Düsseldorf außerordentlich hohe Lebensqualität lassen sich die Bewohner einiges kosten: Mieten und Kaufpreise haben sich in den vergangenen Monaten auch in Oberkassel weiter nach oben entwickelt. Daran hat auch die Angebotsausweitung durch eine Reihe von Neubauprojekten im benachbarten Heerdt nichts geändert. Die Stadtvillen unmittelbar an der Rheinpromenade, dem Kaiser-Wilhelm-Ring, sind meist mehrere Millionen Euro wert. Zum Verkauf stehen diese hochherrschaftlichen Häuser allerdings äußerst selten. Das Neubauangebot ist zudem mehr als überschaubar und beschränkt sich aktuell auf wenige Projekte. Nicht selten liegen die Preise bei über 6000 Euro pro Quadratmeter. Eine Größenordnung, die allerdings auch gebrauchte Luxuswohnungen und Penthäuser durchaus erzielen.

Als Mieter kann man sich den Traum vom Zuhause in Oberkassel in der jetzigen Marktlage womöglich leichter erfüllen, allerdings sind Schnäppchen auch in diesem Segment rar. Denn für die wunderschönen Objekte mit Stuck und Parkett verlangen die Anbieter 15 Euro pro Quadratmeter und mehr. Auch die 20-Euro-Marke wird in einigen Teilgebieten und bei besonders hochwertigen Immobilien überschritten. Die Kaufkraft der Oberkasseler ist zwar überdurchschnittlich. Der Anteil, den sie von ihrem Wohlstand fürs Wohnen ausgeben, ist allerdings recht hoch. So besehen ist die Mietwohnung für Neuankömmlinge eine Art komfortabler Warteplatz, der aber sofort verlassen werden kann, sobald sich auf dem Eigenheimmarkt ein freies Plätzchen findet.

(Quelle: Kolumne Cube 1-2019; AUTORIN: MIRIAM BEUL)